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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts pflegte die bürgerliche Gesellschaft ein heimliches Hobby: erotische Literatur. Anerkannte Künstler frönten ihm: Beardsley, Klinger, Rops, Klimt, von Bayros. Diese Bücher erschienen in begrenzter Auflage und mit einzeln nummerierten Exemplaren. Die Käufer hatten angesichts ihrer hohen Stellung von der Justiz nichts zu befürchten, obwohl alles, was sich in Text und Bild mit Geschlechtlichem befasste, als verboten galt. Die Künstler hingegen mussten sich sehr wohl vor dem Gesetz und er Öffentlichkeit verantworten. Man zeigte mit Fingern auf sie und sie wurden für ihre freizügigen Werke bestraft. Doch kam in diesen raren Büchern viel vom Zeitgeist jener Epoche zum Ausdruck. Der Mann wurde als die Krone der Schöpfung betrachtet, seine Potenz bewies seine Überlegenheit, während der Frau eine passive Rolle zugewiesen wurde. Ich habe in der Reihe Ex libris eroticis kurze Erzählungen von libertärem Geist versammelt, die Mann und Frau als zwei Seiten derselben Medaille sehen und Liebe und Sexualität als bedeutende Aspekte des Lebens auffassen. -Massimo Rotundo